Autark leben im Wohnmobi mit 3 Kindern – Wasserverbrauch

Autark leben im Wohnmobi mit 3 Kindern – Wasserverbrauch

Wie hoch ist der Wasserverbrauch im Wohnmobil?

Diese Frage stellte ich mir oft bevor wir die Reise antraten. Je nach Personenanzahl – in unserem Fall fünf Personen plus Hund – und Wasserverbrauch sollte man die Größe des Wassertanks einplanen. Auch sollte die Nutzlast dabei nicht außer Acht gelassen werden. Dazu findest du mehr Infos im Beitrag „Hilfreiche Tipps zum Wohnmobilkauf“.

Als wir losgefahren sind, war nur unser festverbauter 150L Frischwassertank vollaufgetankt. Weil wir noch nie zuvor mit einem Wohnmobil unterwegs waren, hatten wir absolut keine Ahnung, wie wir mit dem Wasserverbrauch umgehen sollten. Wir lebten erstmal sehr verschwenderisch. Der Wassertank war bereits innerhalb von drei Tagen leer. Wir merkten auf einmal, dass 150L Wasser garnicht so viel ist, wie es sich anhört und fuhren ständig neue Wasserversorgungstationen an. Beim dritten Mal Wasser tanken fiel uns dann direkt auf, dass wir vergessen haben uns einen Schlauch mit Anschluss zu besorgen. An den beiden vorigen Stationen waren Wasserschläuche vorhanden. Aber in der Regel verfügen Versorgungsstation nicht über Wasserschläuche.

Also sind wir erstmal zum nächsten Baumarkt gefahren, um einen Schlauch mit Anschluss zu kaufen. Der Anschluss muss ein Adapter mit mehreren Verschraubungen haben, denn die Wasserhähne haben verschiedene Verschraubungen. Zusätzlich haben wir uns einen Wasserzähler für den Wasserschlauch gekauft. Mit diesem kann man erkennen, wie viel Liter schon in den Tank rein geflossen sind. Positiver Effekt: Man braucht dann nicht ständig ins Wohnmobil gehen und gucken wie voll der Tank ist. 

In den nächsten Wochen habe ich experimentiert, wie man den Wasserverbrauch sehr stark reduzieren kann. Dabei stellte ich fest, dass man sehr wohl lange mit 150l Wasser auskommen kann, wenn man es denn will. Dabei will ich betonen, dass wir die 150l aus dem Tank ausschließlich für das Spülen und Waschen verbrauchen. Zum Kochen und Trinken nutzen wir ausschließlich gekauftes Wasser, da wir noch keinen Wasserfilter haben. Außerhalb Deutschlands ist das Frischwasser sehr chlorhaltig (Frankreich, Spanien, Portugal). Daher möchten wir mit diesem Wasser nicht kochen geschweigedenn es trinken. Ja, wir haben damals leider an falscher Stelle gespart. Ein guter Wasserfilter ist wirklich sehr zu empfehlen, wenn man das Wasser aus dem Wassertank zusätzlich zum Kochen oder Trinken benutzen möchte. Kommen wir wieder zu Wasserverbrauch, ich merke, ich schweife vom Thema ab. Sorry!

 

Autark Wasser sparen

Unsere Tipps

Geschirr Spülen: Wir stehen ja immer nur autark und nicht auf Campingplätzen. Also sorgen wir dafür, wenn wir länger irgendwo stehen wollen, dass der Wassertank voll ist. Müssen wir Geschirr spülen, dann machen wir den Lappen nass, mischen es mit Spülmittel und der Wasserhahn bleibt erstmal zu. Das komplette Geschirr mit Spülmittel bearbeiten. Wenn es erledigt ist, wird der Wasserhahn nur soweit aufgemacht, bis ein sehr dünner Wasserstrahl läuft. Damit wird das Geschirr abgespült. Fertig – und alles wird sauber. Es dauert halt etwas länger als normal, aber uns stört das nicht. Wenn wir früher in unserer alten Wohnung Geschirr spülten, wurde einfach der Wasserhahn aufgedreht und mit literweisem Wasser gespült. Schließlich hatte man ja genug. Machst du das so im Wohnmobil, dann kannst du jeden zweiten Tag Wasser tanken fahren.

Waschen und Duschen: Zum Händewaschen reicht uns ein sehr dünner Strahl vollkommen aus. Während wir die Hände einseifen, machen wir den Wasserhahn kurz aus. Danach schnell mit dünnem Strahl abspülen – fertig.

Beim Duschen ist der Wasserverbrauch sehr hoch, besonders an kalten Tagen. Geht man in die Dusche rein und öffnet die Duschbrause, dauert es erstmal eine Weile, bis warmes Wasser ankommt. Das zuerst herausgeflossene kalte Wasser, ist dabei unnötig verschwendetes Wasser (es sei denn, man ist Kaltduscher). Kommt das warme Wasser endlich an, beginnt man mit der Regulierung der für sich optimalen Temperatur. Und wieder wird in diesem Moment Wasser verschwendet.

Um mehr Wasser zu sparen, habe ich mir einfach ein kleines Gadget einfallen lassen. Ich habe eine leere 1,5L Wasserflasche genommen und in die Verschlusskappe viele kleine Löcher gebohrt. Wir erwärmen 1,5 l Wasser in unserem Thermomix auf 45°C. Anstatt den Thermomix kann man auch einfach einen Wasserkocher nehmen. Nur nicht das Wasser zu heiß machen. Sonst zieht sich die Plastikflasche zusammen. Das warme Wasser kommt in die Flasche. Bis wir uns zum Duschen bereit gemacht haben, hat sich das Wasser in der Flasche auf ca. 40°C abgekühlt. Für uns als Warmduscher die optimale Temperatur. Jetzt kann man die Flasche mit einer Hand als Dusche benutzen. Wir machen uns mit ca. 0,5L nass. Danach einschäumen und mit dem Rest des Wassers waschen wir uns ab. Und das klappt wunderbar!

Als ich Belle das erste Mal von meiner Idee erzählt habe, hat sie mich angeguckt, als wollte ich sie veräppeln. Früher konnte sie stundenlang unter der Dusche stehen und sang dabei die Top 100 der aktuellen Musikchats runter. Für sie war es unvorstellbar, dass man sich mit so wenig Wasser duschen konnte. Ich hab ihr dann gesagt, dass sie es einfach ausprobieren soll. Nachdem sie es probiert hat, war sie positiv überrascht, dass man mit so wenig Wasser tatsächlich auskommt. Da sie lange Haare hat, braucht sie allerdings eher eine 2L Flasche, aber mehr auch nicht. Die Kinder werden auf die gleiche Weise geduscht. Und so kommen wir auf einen Wasserverbrauch von nicht mehr als 10L pro Tag.

Dazu kommt noch, dass die Kinder manchmal mit Wasserfarben malen wollen, oder die kleine Milou draußen mit einer Wasserschale planschen will. Auch der Boden muss alle paar Tage gewischt werden. So kommen wir mit unserem 150L Frischwassertank ca. 12 Tage aus. Natürlich ohne Wäsche waschen.

Ausreichend Wasser für 12 Tage

Also, wenn wir sparsam mit dem Wasser umgehen, kommen wir 12 Tage, inkl. 6 Mal Wäsche waschen, mit unserem 150L (Tank) + 90L (Kanister) = 240L Frischwasser aus. Wenn es hart auf hart kommt und es gäbe weit und breit keine Wasserstelle, dann könnten wir (ohne selbst Wäsche zu waschen), bei 10L/Tag Verbrauch, ca. 24 Tage unterwegs sein. Ist jetzt allerdings noch nicht vorgekommen. Für eine Wüstenfahrt wären wir aber gut vorbereitet (Spaß).

Wir sparen auch zusätzlich viel Wasser, da wir die Chemie-Toilette durch eine Trockentoilette ersetzt haben.

 

Wäsche waschen

Wäsche waschen im Waschsalon ist nicht billig. Z.B. eine 4kg Waschmaschine und 30 Minuten trocknen kostet zusammen ca. 7€. Dabei wird die Wäsche selten sauber und meistens auch nicht trocken.

Wir haben viele Menschen auf unserer Reise kennengelernt, die oft mit der Hand waschen, um Geld zu sparen. Damit wir unabhängig und ohne großen Arbeitsaufwand Wäsche waschen können, haben wir uns eine Campingwaschmaschine für das Wohnmobil gekauft. Zum Waschen haben wir uns zusätzlich 3x30l Wasserkanister geholt. Diese haben wir in der Heckgarage verstaut, wo auch unsere Campingwaschmaschine steht. Bei einen Waschgang werden ca. 15l Wasser verbraucht. 3 Kanister Wasser reichen also für 6 Waschgänge. Zum Thema „Wäsche waschen“ habe ich hier noch einen extra Beitrag geschrieben. Das ist ein Thema für sich.

Unser Equipment zum Wasser tanken

Praktisches Zubehör (Produktempfehlung)

Da wir bevorzugt autark stehen, tanken wir oft an alternativen Stellen (Quellen, Strandduschen, Grillplätzen mit Wasseranschlüssen). Nicht überall auf unserem Weg finden wir in der Nähe Wasserstationen. Daher ist es für uns praktisch bestimmte Sachen dabei zu haben:

  • Ein ca. 10m langer Wasserschlauch*. Es kommt oft vor, dass man so ungünstig steht, dass der Tankdeckel für Wasser auf der falschen Seite ist. Dann ist man froh, wenn man einen langen Schlauch dabei hat, den man um das Wohnmobil ziehen kann. Jetzt denken sich manche vielleicht: „Warum drehst du das Wohnmobil nicht einfach um?“ Nun, manchmal ist es so, dass man nicht so dran fahren kann, wie man es gerne möchte.

 

  • Der Wasserschlauch braucht einen Anschluss mit Adapter* mit verschiedenen Gewindegrößen. Ob in Deutschland, Frankreich, Spanien oder Portugal etc. – es sind überall verschieden Wasserhähne mit variierenden Größen.

 

  • Man kann sich auch zusätzlich einen Wasserdeckel mit Anschluss* für den Schlauch holen. So hat man den Schlauch an beiden Seiten fest angeschlossen und muss den Schlauch, während des Tankvorgangs, nicht permanent festhalten.

 

  • Zwischen dem zusätzlichen Wasserdeckel, kann man einen Wassermengenzähler* anschließen, damit kontrolliert man, wie viel Wasser bereits in den Wassertank geflossen ist, ohne ständig hin und herlaufen zu müssen und die Wasserstandanzeige im Wohnmobil ablesen zu müssen.

 

  • An manchen Orten gibt es Quellen, Strandduschen, oder Waschbecken an Picknickplätzen, wo man sich mit Wasser versorgen kann. Mit dem Wohnmobil kann man dort natürlich nicht direkt vorfahren. In solchen Momenten nutze ich meine 3 x30l Kanister zum Wasser holen. Ich verwende Weithalskanister von Hünersdorff*. Sie sind sehr gut für Lebensmittel geeignet und man kann sie schnell und einfach von innen sauber machen. Die Kanister gibt es, je nach Bedarf, in verschieden Größen.

 

  • Zum Transportieren der Kanister nutzen wir einen faltbaren Bollerwagen*, der uns schon etliche Dienste geleistet hat, denn bei vollen 30kg Kanistern kommt man nicht weit. Wir standen einmal ca. einen Monat mit sehr vielen anderen reisenden Familien gemeinsam an einem Platz, an dem sich ein paar Meter fußläufig am Strand eine Wasserversorgungsmöglichkeit befand. An einem Toilettenhäuschen war von außen ein Wasserhahn angebracht, von dem sich alle Camper mit Wasser versorgten. Unser Bollerwagen und die 3 Wasserkanister waren zu dieser Zeit höchst begehrt bei den anderen Wohnmobilisten. Sie gingen reihum und waren ständig im Einsatz. Besonders lustig fand ich es bei einem Franzosen: Er hatte ein Luxus Mobil von Morelo, wo in der Heckgarage ein 4 türiger VW UP seinen Platz hatte. Auch der Franzose war sehr dankbar unseren Bollerwagen und die Wasserkanister zum Wasser holen ausleihen zu dürfen, damit er nicht jedes Mal sein riesiges Schiff extra in Bewegung setzen musste.

Mit unserem Bollerwagen kommen wir an die ungelegensten Stellen zum Wasser holen und haben ihn sehr oft in Gebrauch. Nicht nur beim Wasser holen erleichtert uns unser Bolli das Leben sehr: Er kommt auch häufig bei mehrstündigen Familienausflügen und Stadtbesichtigungen als Kinderkutsche zum Einsatz, wenn den Kindern die Kräfte ausgehen. Auch als unsere Lichtmaschine kaputt war und wir unser Wohnmobil 10 Tage nicht fortbewegen konnten, waren wir sehr glücklich im Besitz eines Bollerwagens zu sein, mit dem wir all unsere Einkäufe erledigen konnten – ohne Stress und Schlepperei.

 

  • Um das Wasser aus dem Kanister in den Wassertank zu pumpen, habe ich einen praktischen 2 in 1 Gegenstand: Eine 12V Duschbrause mit einer Pumpe*. Sie hat einen 12V Stecker für einen Zigarettenanschluss. Ich mache die Duschbrause ab, stecke die Pumpe in den Kanister und Pumpe das Wasser in meinen Tank, so einfach ist das.

 

  • Für die Duschbrause benutze ich ein Verlängerungskabel*, da der Zigarettenanzünder zu weit weg ist.

 

Mit diesem Zubehör komme ich an jede Wasserquelle. Ich habe sie dir unten noch einmal alle auf einen Blick aufgeführt. Das Einzige, woran ich, wie oben schon erwähnt, nicht gedacht habe, ist einen Wasserfilter einzubauen. Das hab ich irgendwie nicht auf dem Schirm gehabt. Werde ich aber bei der nächsten Gelegenheit machen.

 

Fazit:

Natürlich ist alles was ich hier geschrieben habe, auf unsere persönlichen Bedürfnisse ausgelegt. Nicht alle machen sich Gedanken über den Wasserverbrauch oder um die Ausstattung zum Wasser holen. Viele fahren halt alle 4 Tage zum Wasser holen und haben einfach nur einen Schlauch zum Wasser tanken dabei. Oft freuten sich andere Reisende mit weniger Zubehör für die Wasserversorgung sehr darüber, sich etwas von unserer Austattung ausleihen zu dürfen.

Für uns ist es wichtig unsere Zeit nicht mit unwichtigen Sachen zu verschwenden. Fragen wie „Wo ist wieder die nächste Wasserstation?“, oder „Wo können wir längere Zeit stehen? Gibt es in der Nähe eine Versorgungsstelle?“ brauchen wir uns nicht zu stellen. Das kostet alles Zeit. Wir können, ohne groß darüber nachzudenken, längere Zeit an einem Ort stehen, an dem es weit und breit kein Frischwasser gibt.

Wenn du nicht ständig nach Wasserstationen Ausschau halten willst, dann denk an den Wasserverbrauch und evtl. zusätzliche Ausstattung, die einem das Wasser holen und -tanken sehr erleichtern kann.

Falls du noch Fragen haben solltest, schreib sie mir gerne in die Kommentare.

Liebe Grüße

   Andi

 

 

 

Unsere Ausstattung auf einen Blick

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Ich erzähle hier von meinen Erfahrungen vom Leben im Wohnmobil mit drei Kindern plus Hund und was ihr beim Kauf für ein Langzeitreise-Familien-Wohnmobil beachten solltet.

 

Leben im Wohnmobil

Ich habe mit meiner Familie unser komplettes Hab und Gut aufgelöst und bin mit ihnen im August 2018 ins Wohnmobil gezogen, um die Welt zu bereisen. Ich habe mich lange vor Reisestart genauestens erkundigt, worauf ich beim Kauf eines Wohnmobils für 5 Personen achten sollte. Zum damaligen Zeitpunkt war ich absoluter Neuling und Laie in Sache Wohnmobil. Ich dachte, mit unserem jetzigen Wohnmobil hätte ich eine gute Wahl getroffen. Heute, nach bald einem Jahr Leben im Wohnmobil, weiß ich, auf was ich NOCH alles hätte achten sollen. Aber, wie heißt es so schön? – „Aus Fehlern lernt man.“ Und meine Fehler bzw. meine Erfahrungen möchte ich in diesem Beitrag gerne mit euch teilen.

Dazu möchte ich erwähnen, dass wir bisher noch nie auf einem Campingplatz gestanden haben, also meistens frei oder (eher selten) auf Wohnmobilstellplätzen stehen, wenn es nicht anders geht. Wir hängen nie an der Steckdose oder sind von Entsorgungsstationen für Chemie Toiletten abhängig. 

Möchtet ihr mit eurer Familie auf Langzeitreise gehen, steht du erstmal vor einer großen Auswahl an Reisemobilen. Das kann ein Kastenwagen sein, ein LKW mit einem ausgebauten Koffer, das klassische Wohnmobil oder ein Wohnwagen. Seid ihr Neulinge auf dem Gebiet, seid ihr am Anfang vielleicht verunsichert, worauf ihr alles achten solltet und könnt beim Kauf viel falsch machen. Wenn ihr euch dann erst einmal beim Wohnmobil vergriffen habt, kann es sehr schnell teuer werden und die Frustration ist groß. Dann macht das Reisen nur noch halb so viel Spaß.

 

Wohnmobil oder Wohnwagen?

Am Anfang wollte ich ein Wohnwagen kaufen. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Zum einen ist ein Wohnwagen in der Anschaffung günstiger und zum anderen flexibler, als ein Wohnmobil. Man kann ihn einfach abstellen und den PKW für kurze Trips nutzen, wie z.B. Städtetouren oder kurz mal zum Lebensmittel einkaufen. In unserem Fall war ein Wohnwagen aber eher unvorteilhaft. Einen Wohnwagen kann man hauptsächlich nur auf Campingplätzen abstellen. Auf normalen Plätzen für Wohnmobile oder normalen Parkplätzen ist das Abstellen verboten. Die Zuladung von einem Wohnwagen ist äußerst begrenzt. Das Fahren mit einem Wohnwagen ist in manchen Situationen mühselig. Rückwärts wenden kann an engen Stellen zu einer großen Herausforderung werden. Auch steigt der Verbrauch bis zu 20L und höher, wenn der Wohnwagen hinten dran hängt. Zudem ist der Frischwassertank im Wohnwagen sehr klein. Alles Punkte, weshalb ich mich beim Kauf lieber für ein Wohnmobil entschieden habe.

 

Wohnmobil bis zu 3,5t oder über 3,5t?

Diese Frage stellen sich viele Familien. Die meisten ab Baujahr 1999 verfügen gewöhnlicherweise über einen normalen Führerschein Klasse B. Es sei denn man ist Berufskraftfahrer. Mit dem Führerschein Klasse B dürft ihr ein KFZ bis 3,5t führen. Also könnt ihr in diesem Moment erstmal nur ein Wohnmobil bis 3,5t kaufen. Wollt ihr ein Wohnmobil über 3,5t führen, müsst ihr eine Führerscheinerweiterung machen. Die Führerscheinklasse C1 bis 7,5t wäre die nächste Möglichkeit. Die Erweiterung kostet ca. 2500€. So war es zumindest bei mir, ohne Zusatzstunden. Das ist schon mal nicht billig, vielleicht ist es woanders billiger.

Bevorzugt ihr euch ein Wohnmobil bis zu 3,5t anzuschaffen, beachtet folgende Nachteile:

  • 3,5 t haben einen kleinen Wassertank. In der Regel ist dieser nicht über 100L
  • 3,5 t haben eine niedrige Zuladung. Das Leergewicht vom Wohnmobil wird nicht unter 3,2t liegen – das heißt, ihr könnt noch ca. 250kg zuladen. Mit bspw. zwei Erwachsenen, 2 Kindern, Essen, voller Tankfüllung und vollem Wassertank, seid ihr auf jeden Fall über 3.5t. Beim Kaufen, niemals auf die Fahrzeugscheindaten vertrauen. Da steht immer weniger als das tatsächliche Gewicht. Bis 250kg Differenz ist da keine Seltenheit
  • Es ist häufig ausschließlich Platz für eine Gasflasche.

Deswegen meine Empfehlung: Habt ihr das nötige Geld für eine Erweiterung auf C1, ist es ratsam eine zu machen. Der Wassertank bei einem über 3,5t Fahrzeug ist ab 150l – 500l, wodurch ihr auch längere Zeit mal an einem Ort stehen könnt, ohne nach ein paar Tagen wieder zu einer Versorgungsstation fahren zu müssen, weil der Wassertank leer ist. Siehe dazu auch meinen Beitrag zum Thema „Autark Leben im Wohnmobil – Wasserverbrauch“. Desweiteren habt ihr eine höhere Zuladung, was bei Familien mit Kindern echt von Vorteil ist, da doch oft mehr eingepackt wird als man eigentlich benötigt. Über 3,5t sind in der Regel große Wohnmobile, wodurch man mehr Platz und vor allen Dingen mehr Stauraum hat. Dazu gibt es Platz für zwei Gasflaschen, wodurch ihr länger mit deinen Gasreserven auskommt.

Allerdings gibt es auch bei Wohnmobilen über 3,5t ein paar Nachteile gegenüber den Wohnmobilen bis 3,5t. Man kann nicht überall reinfahren oder parken. Der TÜV muss jedes Jahr gemacht werden. Seid ihr im Ausland unterwegs, ist es egal. Im Ausland kontrolliert keiner, ob euer TÜV abgelaufen ist, denn der TÜV gilt nur für Deutschland. Aber sobald ihr die deutsche Grenze passierst, müsst ihr direkt den TÜV anfahren.

 

Wichtiger Hinweis: Ob ihr euch nun für ein 3,5t oder über 3.5t Reisemobil entscheidet, lasst auf jeden Fall vor dem Kauf noch einmal das Leergewicht auf der Waage kontrollieren, z.B. bei einer Mülldeponie oder beim TÜV. Bei allen Wohnmobilen steht im Fahrzeugschein generell ein Leergewicht, welches nicht den Tatsachen entspricht. Alle Wohnmobile sind schwerer als das tatsächlich angegebene Gewicht. Wie bereits oben erwähnt ist bis zu 250kg Differenz keine Seltenheit.

 

Bspw. steht bei meinem Wohnmobil, mit 8,3 Meter Länge (ohne Fahrradhalterung), im Fahrzeugschein ein Leergewicht von 3,8t und ist aufgelastet auf 4,85t. Vor dem Kauf war ich mit dem Fahrzeug nicht auf der Waage. Ich ging beim Kauf davon aus, dass ich eine Zuladen von 1000kg haben werde. Das fand ich natürlich klasse. Als ich dann aber kurz vor unserem Reiseantritt auf die Waage gefahren bin, war ich geschockt…

Mit allem drum und dran, vollem Sprit, vollem Wassertank, voller Beladung (Lebensmittel, Kleidung und allem, was wir auf unsere Reise mitnehmen wollten inkl. Frau und die Kinder), zeigte die Waage ein Gewicht von 4,95t an. Also 100kg zu viel. Und wir reden hier über ein Wohnmobil mit 1000kg Zuladung – laut Papier. Da könnt ihr euch vorstellen, was euch bei einem Wohnmobil bis 3,5t erwartet. Ich gehe davon aus, dass das tatsächliche Leergewicht meines Wohnmobils locker über 4000 kg liegt.

Es gibt Wohnmobile mit 7,5 Meter bis 3,5t. Da brauchen wir über die Zuladung garnicht zu reden. Viele Wohnmobilisten haben mir geraten, dass der Wassertank, während der Fahrt, fast leer sein soll. Ich könne ihn dann Vorort füllen. Das gilt vielleicht für diejenigen, die bevorzugt Campingplätze anfahren, aber nicht für Familien, die lieber freistehen wollen und unabhängig von Wasser- und Stromversorgung. Da muss alles voll sein – Lebensmittelschränke, Kühlschrank als auch der Wassertank.

 

Meine Meinung: Ich habe bewusst eine Führerschein Erweiterung gemacht, damit mit meiner Zuladung immer im grünen Bereich bin. Zukünftig werde ich mich aber nach einem Wohnmobil mit min. 6t zulässigem Gesamtgewicht umschauen, damit die Zuladung noch mehr Luft nach oben hat. Während der Reisen haben wir auch oft Dinge dazu gekauft, wodurch das Wohnmobil an Gewicht stetig zunimmt. Wir sind bei unseren 4,85t immer am Limit.

 

Wie groß sollte ein Wohnmobil für die Familie sein?

Welche Größe ideal ist für eine Familie ab 3 Kindern evtl. plus Hind ist, kommt ganz auf die jeweiligen Bedürfnisse und das verfügbare Budget an. Belle und ich sind sehr zufrieden mit der Größe unseres Wohnmobils, haben aber auch Familien mit 3 Kindern getroffen, die mit deutlich kleineren Wohnmobilen unterwegs sind, von ca. 6 Meter Länge und bis 3,5t. Wiederum andere 5-köpfige Familien sind mit kleinen umgebauten Transportern unterwegs und zufrieden damit. Oder 3-köpfigen Familien, die mit riesigen Wohnmobil-Schiffen durch die Welt fahren. Somit kann man nicht pauschalisieren, welches Wohnmobil für Familien am besten geeignet ist.  

Entscheidest ihr euch für ein kleines Wohnmobil, bestehen folgende Nachteile:

  • Durch den kleinen Raum, ist alles sehr beengt und man hat keinerlei Möglichkeiten sich aus dem Weg zu gehen. Das kann bei schlechtem Wetter echt stressig werden. Es kommt dann viel häufiger zu Streitigkeiten.
  • Für Vorräte ist zu wenig Platz. Das führt dazu, dass ihr alle 3 bis 4 Tage aufbrechen müsst, um sich neu einzudecken.

Vorteile bei einem kleineren Wohnmobil sind, dass ihr auch manch schöne und geheimnisvolle Plätze anfahren könnt, die ihr mit einem längeren Wohnmobil nicht immer erreichen könnt. Auch, wenn ihr mal eine Stadt besuchen wollt, findet ihr eher einen Parkplatz mit einem kleineren Wohnmobil als mit einem großen.

Bei einem großen Wohnmobil, gibt es aber auch deutliche Vorteile. Wir z.B. haben einen Dethleffs Globaltrotter Esprit 7870. Aufgrund der Raumgröße gibt es mehr Ausweichmöglichkeiten, was bei schlechtem Regenwetter echt von Gunsten sein kann. Wir kommen lange mit unseren Lebensmitteln aus, da wir einen großen Kühlschrank inkl. Eisfach haben, viel Platz im Obst und Gemüsefach und allgemein mehr Stauraum für Nahrungsmittel. Mit 280l Frischwasser kommen wir ca. 10 Tage am Stück aus. Während in kleineren Wohnmobilen innen häufig das reinste Chaos herrscht, da es an Aufbewahrungsmöglichkeiten fehlt, verfügt unser Wohnmobil über eine riesige Heckgarage und einen großen Doppelboden. Dadurch haben wir einen enormen zusätzlichen Stauraum. Das sorgt für viel Freiraum und Ordnung im Wohnbereich.

Die Nachteile eines großen und langen Wohnmobils sind aber auch nicht ohne. Bevor ich in eine Stadt fahre, muss ich mich vorher bei Google Maps und Google Earth erkundigen, wo ich mich überhaupt hinstellen kann. Ist der ausgewählte Platz zugeparkt, fällt es mir häufig schwer, mit diesem großen Gefährt einen geeigneten Parkplatz zu finden. Dazu ist das Hinterteil bei unserem Wohnmobil einfach zu lang, wodurch ich häufig aufsetzte. Wenn was am Wohnmobil kaputt geht, dann muss ich erstmal eine Werkstatt finden, die so ein großes Wohnmobil bedienen kann – und das ist nicht einfach.

 

Meine Meinung: Für mich ist es ab und zu schon stressig mit diesem großen Wohnmobil zu fahren, speziell, wenn ich in die Stadt fahre und auf Parkplatzsuche bin. Aber als Freisteher ist dieses Wohnmobil für mich und meine Familie einfach optimal. Wir können ohne Probleme knapp eine Woche irgendwo im Freien stehen. Wir haben ausreichend Freiraum und genügend Platz für die Kinder zum Spielen. Es gibt für alle Familienmitglieder genügend Rückzugsmöglichkeiten. Der Innenraum unseres Wohnmobils ist so aufgeteilt, dass sich Heckbett, Küche, Bad, Essbereich und Alkoven wie separate Räume anfühlen. Dazu bin ich sehr dankbar für die Vielfalt an Stauraummöglichkeiten.

 

Wohnmobil mit Doppelboden oder ohne?

Unser Wohnmobil hat einen Doppelboden. Wir haben schon viele reisende Familien kennengelernt, die keinen hatten, aber im Nachhinein gerne einen hätten. Durch einen Doppelboden verfügen wir über sehr viel Stauraum. Hier lagern wir Belle´s Nähmaschine plus Nähkoffer mit Stoffen und allem Drum und Dran, zwei Werkzeugkoffer, einen Bollerwagen, ein Wurfzelt, etliche Spielzeugboxen der Kinder, Picknickdecken, schmutzige Schuhe etc. Alles Zeug, was man nicht unbedingt im Innenraum verstauen möchte. Dadurch haben wir uns auch eine Menge Schmutz gespart. Durch den Doppelboden ist unser Wohnmobil zusätzlich winterfest. 

 

Braucht man als Familie auf Reisen eine Heckgarage?

Da wir früher mit unseren Kindern schon immer im gemeinsamen Familienbett geschlafen haben und es im Wohnmobil nicht missen wollten, haben wir uns direkt für einen Alhoven mit großem Heckbett entschieden. Durch das erhöhte Heckbett, haben wir eine sehr große Heckgarage. Dort verstauen wir alle möglichen Sachen, wie vier große Camping Stühle, zwei riesige Boxen mit Winterkleidung und Draußenspielzeug, drei Bodyboards, drei 30l Weithalskanister, einen Wäscheständer, unsere Camping Waschmaschine und weiteren Krimskrams. Durch den zusätzlichen Stauraum im Doppelboden und in der Heckgarage, haben wir, wie oben bereits erwähnt, viel mehr Freiraum im Wohnbereich. Wir müssen nicht ständig Sachen hin und her räumen, um uns Platz freizuschaufeln. Das haben wir nämlich von vielen anderen reisenden Familien gehört, die sich für ein Wohnmobil mit Etagenbett und ohne Heckgarage entschieden haben. Auch verfügt die Mehrheit über keinen Doppelboden. Wir persönlich sind froh darüber eine große Heckgarage zu haben.

 

Heckantrieb oder Frontantrieb?

Ich kann euch nur raten ein Wohnmobil mit Heckantrieb zu kaufen. Die frontangetrieben Wohnmobile haben allesamt die gleiche negative Eigenschaft:

Sie sind vorne einfach zu leicht und bei großen, langen Wohnmobilen verlagert sich der Schwerpunkt noch weiter nach hinten. Ich habe – wie gesagt – ein 8,3 Meter Wohnmobil mit Frontantrieb und Tandem Bereifung und fahre oft durch unebene Straßen oder Feldwege. Der Motor ist permanent überlastet, da er das gesamte Gewicht ziehen muss. Die Reifen vorne nutzen sich dadurch schneller ab. Bei nicht asphaltierten Straßen, drehen die Reifen sehr oft durch. Egal was euch die Verkäufer erzählen, kauft euch besser ein Wohnmobil mit Heckantrieb!

 

Meine Meinung: Unser nächstes Wohnmobil, wird definitiv eines mit Heckantrieb sein. Das wird mir viel Stress ersparen.

 

Worauf haben wir bei unserer Ausstattung geachtet?

Möchtet ihr vorwiegend frei stehen, sollte euer Wohnmobil über einen großen Wassertank verfügen. Wir haben einen 150l Tank. Das ist nicht so groß. Deswegen haben wir uns zusätzlich 3x 30l Weithaltkanister* zugelegt.  Damit ergeben sich insgesamt 240l Frischwasser. Das ist soweit ok. Mit Spülen, Waschen, Duschen, Wäschewaschen kommen wir hiermit ca. 12 Tage aus. Ohne Wäschewaschen würden wir damit auch ca. 24 Tage auskommen. Aus dem Wassertank trinken wir nicht und benutzen das Wasser auch nicht zum Kochen. Wir kaufen immer 8 x 5l Flaschen Trinkwasser dazu. Das Wasser benutzen wir zum trinken und Kochen. Inklusive der 40l Trinkwasser verfügen wir insgesamt über 280l Frischwasser.

Der Kühlschrank sollte bei einer 5-köpfigen Familie schon groß sein. Weiter unten im Beitrag gehe ich nochmal etwas genauer auf das Thema Kühlschrank ein.

Ein Herd mit zwei Kochplatten reicht völlig aus. Wir haben sogar einen Backofen, der war halt beim Kauf dabei. In der Regel haben die meisten Wohnmobile keinen Backofen. Ist von Vorteil einen zu haben, aber kein Muss.

In unserem Badezimmer ist die Dusche getrennt von der Toilette. Dadurch haben wir einfach mehr Platz und müssen nach dem Duschen nicht das gesamte Bad reinigen.

Möchtet ihr, ein winterfestes Wohnmobil, empfehle ich euch eines mit Doppelboden zu wählen. Das hat auch zusätzlich, wie oben bereits erwähnt, viel mehr Stauraum. Bei der Ausstattung unseres Wohnmobils war uns auch wichtig, dass Platz für zwei Gasflaschen vorhanden ist.

Wollt ihr hauptsächlich frei stehen, empfiehlt sich eine gute Solaranlage. Die meisten Wohnmobile haben eine kleine Solaranlage mit einer Leistung von ca. 100W-200W auf dem Dach. Damit ist das Freistehen in der Winterzeit bei kurzen Sonnenstunden beeinträchtigt, da irgendwann mal der Saft ausgeht.  

Wenn ihr es euch zutraut, kauft euch ein Wohnmobil ohne Solaranlage und baut euch selbst eine leistungsstarke ein, oder lasst euch eine nach euren Bedürfnissen einbauen. Ich habe meine Solaranlage damals selbst umgebaut und hätte es vorteilhafter gefunden, wenn das Wohnmobil beim Kauf keine Solaranlage gehabt hätte. Da wäre mir viel Arbeit erspart geblieben, denn die alten Halterungen der ursprünglichen Solarplatten zu entfernen war sehr mühselig.

 

Meine Empfehlung: Bringt euch eine gescheite Solaranlage mit 400W bis 700W Panels an und baut euch einen Lithium Akku (dazu werde ich noch einmal eine Anleitung schreiben). So 200Ah bis 300Ah sollten locker reichen.

 

Ob das Wohnmobil eine Klimaanlage hat oder nicht, ist prinzipiell egal, oder eher gesagt lieber nicht. Wenn ihr im Freien stehen wollt, könnt ihr die Klimaanlage eh nicht nutzen, da die leistungsstarke Klimaanlage die Batterien nach kurzer Zeit leer saugt. Dann lieber ein schönes Fenster, damit mehr Licht ins Wohnmobil kommt. Wir haben unsere Klimaanlage noch kein einziges Mal genutzt.

Wir haben einen Absorber Kühlschrank. Den würde ich beim nächsten Mal direkt ausbauen, da er ein großer Gas- und Stromfresser ist. Stattdessen würde ich einen Kompressor Kühlschrank einbauen. Dieser läuft nur mit Strom, braucht kein Gas und ist sparsam.

Die meisten Wohnmobile verfügen über eine Chemie Toilette. Unseres ursprünglich auch. Ich habe sie aber direkt nach dem Kauf ausgebaut und gegen eine Trockentoilette ersetzt. Chemie Toilette sind schnell voll und man findet nicht überall Entsorgungsstationen. Den Inhalt einer Trockentoilette hingegen kann man überall entsorgen.

Wenn ihr die Umbauarbeiten selbst vornehmt, anstatt eine Firma zu beauftragen, könnt ihr eine Menge Geld sparen. Also nur Mut! Selbst anpacken, ist nicht schwer und man weiß am Ende, was man hat.

 

Auf was solltet ihr bei der Wohnmobilbesichtigung achten?

Bevor ihr einen Besichtigungstermin mit einem Verkäufer vereinbart, klärt mit ihm ab, ob er sich dazu bereit erklärt, die Wassertanks voll zu machen, die Gasflasche anzuschließen, dass das Nummernschild dran ist, um eine Probefahrt machen zu können und, ob er auf eine Werkstattbesichtigung eingeht. Lehnt der Verkäufer einen der Punkte ab, hat er möglicherweise etwas zu verbergen. Dann würde ich persönlich von vornherein davon abraten, das Wohnmobil zu besichtigen.

Habt ihr euch für ein Wohnmobil entschieden, ist es wichtig vor dem Kauf das Wohnmobil sehr genau unter die Lupe zu nehmen. An einem Wohnmobil ist fast immer irgendetwas kaputt oder irgendetwas funktioniert nicht richtig. Last euch nicht von der Optik täuschen. Wenn man ein Wohnmobil von außen richtig sauber macht, dann sehen sie alle schön aus. Das Wichtigste ist genauestens unter, auf und im Inneren des Wohnmobils nach Mängeln zu suchen. Ob es von außen viele Kratzer oder Macken hat, ist nicht so wichtig. Beim Wohnmobil kommt es auf die Zuverlässigkeit und Funktionalität an.

 

Ab auf die Hebebühne

Sorgt dafür, dass ihr das Wohnmobil auf eine Hebebühne bekommt. Das ist wichtig! Wenn das Fahrzeug auf der Bühne steht, kontrolliert direkt alles nach Rost. Im Gegensatz zu PKWs, ist bei Wohnmobilen der Rost ein großes Thema. Viele Wohnmobile stehen über Winter monatelang auf offenen Plätzen. Wer da nicht einen richtigen Unterbodenschutz gemacht hat, der hat in der Regel später mit Rost zu kämpfen. Auch können sich die Bremsen durch die langen Stehzeiten über Winter, festgesetzt haben. Kontrolliert auch jedes Rad und lasst es im Freien mit Schwung drehen. Alle Reifen sollten ungefähr gleichermaßen zum Stillstand kommen. Wenn ein Rad auffällig schneller zum Stillstand kommt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Bremsen festsitzen oder die Handbremse festsitzt. Zusätzlich solltet ihr die Reifen hin und her drücken, um festzustellen, ob die Räder festsitzen oder ein leichtes Spiel haben. Könnt ihr ein leichtes Spiel erkennen, ist in der Regel ein Radlagerschaden vorhanden. Habt ihr die Möglichkeit die Reifen runterzunehmen, dann macht das bitte! Kontrolliert bei den Bremsscheiben und Bremsklötzen, ob die Abnutzung gleichmäßig ist, oder der Verschleiß noch gut ist.

Fasst die Stabilisatoren und Lenkstangen richtig fest an und wackelt sie hin und her. Haben diese ein Spiel, sollten sie gewechselt werden. Das sind die häufigsten Mängel, die vorkommen können. Habt ihr nicht die Möglichkeit das Wohnmobil auf die Bühne zu stellen, dann kautt ihr evtl. die Katze im Sack.

 

Dachinspektion

Das Dach muss unbedingt auch kontrolliert werden. Viele Wohnmobile haben einen Hagelschaden. Das muss aber nichts Schlimmes bedeuten. Nicht direkt abschrecken lassen. Mein Wohnmobil hat auch einen Hagelschaden und es ist trotzdem alles wasserdicht. Nichtsdestotrotz ist es eine Preisminderung. Achtet auch auf Risse auf dem Dach. Seht ihr irgendwo Risse, solltet ihr lieber die Finger von diesem Wohnmobil lassen.

 

Innenraum-Check

Der Alkoven ist anfällig auf Schimmel und Feuchtigkeit. Hat das Wohnmobil einen Alkoven, kontrolliert jede kleinste Ecke nach Feuchtigkeit und Schimmel. Seht dazu auch unter die Matratze. Achtet zusätzlich auf modrigen Geruch. Auch, wenn es zeitaufwendig und nervig für Käufer und Verkäufer ist, solltet ihr alle Türen, Schrankknöpfe, Schließ- und Öffnungsmechanismen auf ihre Funktionalität prüfen. Dazu gehören auch Rollläden und Fenster. Kontrolliert bei allen Fenstern, ob sie sich richtig öffnen und schließen lassen, ohne zu klemmen oder zu verhaken. Lassen sich alle Rollenden korrekt verschließen/einrasten/öffnen? Wie sehen die Fliegengitter aus? Sind sie noch in Ordnung?

Kommen wir zum Bad. Da die Dusche größtenteils aus Kunststoff besteht, kontrolliert diese auf jeden Fall nach Rissen und Beschädigungen. Achtet auch in den Schränken auf Schimmel, Feuchtigkeit und modrigen Geruch. Testet alle Wasserhähne auf deren Funktion und Dichtigkeit. Vor allen Dingen im Bereich der Schlauchanschlüsse nachschauen.

Kontrolliert die Heizung, ob sie störungsfrei zündet und geruchslos ist. Achtet auch beim Wasserbeuler darauf, dass er das Wasser richtig aufheizt. Wie sieht es mit dem Kühlschrank aus? Kühlt er richtig? Testet, ob alle Herdplatten angehen.

 

Meine Meinung: Wenn ihr all diese Punkte beachtet, könnt ihr beim Wohnmobilkauf eigentlich nichts falsch machen. Ich habe mir damals, als Leihe, leider nicht die Zeit für eine so intensive Inspektion genommen. Das ist mir teuer zu stehen gekommen. Ich musste nach dem Kauf noch ordentlich in das Wohnmobil investieren, da mit der Zeit immer neue Mängel ans Tageslicht gekommen sind. Wenn ihr euch ganz unsicher seid, nehmt euch für die Wohnmobilbesichtigung jemanden mit, der etwas Erfahrung hat. Kennt ihr keinen persönlich, bieten sich auch bei Facebook etliche Wohnmobilgruppen an, um nach einer Begleitung zu fragen.

 

Fazit:

Wenn man längerfristig mit seiner Familie im Wohnmobil auf Reisen gehen möchte, oder – wie wir – gar im Wohnmobil leben möchte, gibt es beim Wohnmobilkauf viel zu beachten. Man muss auf die Wünsche und Bedürfnisse der Familie achten und natürlich spielt auch das Budget eine große Rolle. Es gibt einige Vor- und Nachteile, sowohl bei großen als auch bei kleineren Reisemobilen. Da muss man einfach in sich hineinhorchen, was man braucht und was für einen das richtige Modell ist. Ich hoffe, dieser Beitrag konnte euch gedanklich etwas weiterhelfen. Falls ihr noch weitere Fragen oder Anregungen habt, lass mir gerne ein Kommentar da.

Liebe Grüße  

 

Andi

 

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Reisetipp Sagres Algarve

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Urlaub mit Kindern in Sagres

Während unsere Reise an der Algarve, kündigte sich meine kleine Schwester und mein Schwager an, uns besuchen kommen zu wollen. Ich freute mich riesig und machte mich sofort auf die Suche nach einer passenden Unterkunft. Außerhalb der Haupturlaubssaison kann man da auch echt super Schnäppchen machen. Meine Schwester wollte Ende Mai für eine Woche vorbeikommen. Ich überlegte mir, welches der perfekte Ort ist, als Ausgangspunkt für schöne Unternehmungen und Strandbesuche und entschied mich dann für Sagres.

 

Was ist an Sagres so besonders?

Zum Einen wollte ich natürlich einen Ort finden, wo wir problemlos über einige Tage mit unserem Wohnmobil stehen können und wir gleichermaßen fußläufig nicht all zu weit von meiner Schwester entfernt waren. Wir wählten dazu den riesigen Parkplatz direkt an der Fortaleza de Sagres, ein portugiesisches Nationaldenkmal von überragender Bedeutung und absolut eine Besichtigung Wert. Der weitere Grund, warum unsere Entscheidung auf Sagres fiel ist, dass die naheliegende Umgebung einfach ein Traum ist und wir von dort aus viele schöne Strände besichtigen können.

Sagres ist ein liebenswürdiges kleines Städtchen an der westlichsten Spitze der Algarve und einfach absolut außergewöhnlich, im Vergleich zu jedem andere Ziel Südportugals. Abgelegen und abenteuerlich bietet die Region eine dramatische Landschaft: gewaltige Klippen, traumhaft weitläufige Strände und tosendes Meer prägen das Bild.

Als wir das erste Mal in Sagres waren, waren wir in erster Linie erstaunt von der unermesslichen Kraft der Natur, die die Landschaft hier so traumhaft geebnet hat. Die atemberaubende Steilküste ist der Wahnsinn und die zahlreichen Wandermöglichkeiten einfach nur sagenhaft. Die Strände sind einer schöner als der andere und sehr beliebt bei den Surfern. Das kleine Städtchen wirkt, im Vergleich zum Charme der wunderschönen Natur, zwar eher etwas rau und trifft daher vielleicht nicht alle Geschmäcker, für uns persönlich ist Sagres allerdings einer der schönsten Orte der Algarve.

Warum ist Sagres so beliebt?

Sagres bietet seinen Besuchern zum einen einige der besten Surfstrände Portugals. Wellen hat man hier eigentlich immer gute, weshalb das Surfen auch die Hauptattraktion in Sagres ist. Von den wunderschönen Stränden brauche ich garnicht erst anzufangen. Auch das Klima hier ist einfach nur perfekt – immer etwas windig, nie zu heiß und unfassbar viele Sonnentage im Jahr. Hier ist die Luft so wunderbar frisch. Es gibt in hunderten von Kilometern Umgebung keinerlei Industrie. Die zahlreichen offenen Wandermöglichkeiten sind einfach nur herrlich und, je nachdem, wohin einen der Wind weht, auch eine Herausforderung. Also besser festes Schuhwerk einpacken. Hier gibt es entspannte Strecken zum Radfahren und zum Hafen ist es auch nicht weit. Von dort aus starten regemäßig Hochseefischereitouren. Die Fortaleza de Sagres, befindet sich südwestlich von Sagres auf einer ein Kilometer langen Klippe, der Ponta de Sagres. Die gesamte Anlage und die umliegende Landschaft stehen unter Naturschutz. Außerhalb der Stadt befindet sich der westlichste Punkt des Europäischen Festlandes, Cabo de Sao Vicente. Meine Schwester hat sich vor Anreise entschlossen sich einen Mietwagen auszuleihen. Eine Investition, die sich ausgezahlt hat. Wer mobil ist kann Sagres sehr gut als Ausgangspunkt für die Erkundung der südwestlichen Seite des Sao Vicente Nationalparks nutzen. In dieser Region findet ihr bezaubernde, abgelegenen Stränden von dessen atemberaubender natürlicher Schönheit ihr überwältigt sein werdet.

 

 

Sagres mit dem Wohnmobil

Mit dem Wohnmobil könnt ihr euch auf dem großen Parkplatz vor der Fortazela de Sagres bequem einige Tage hinstellen. Bei uns hat noch nie jemand was gesagt. Es gibt dort sogar tatsächlich Dauerparker die über mehrere Monate am Stück dort verweilen. Auch große Vehikel finden dort locker Platz. Für Kinder ist dieser Platz nicht unbedingt geeignet und eher öde. Wir haben uns immer so hingestellt, dass wir den Kindern einen geschützten Bereich einrichten konnten, wo sie dann mit dem Autoteppich in Ruhe spielen konnten. Allerdings ist der Parkplatz fußläufig sehr naheligend an den Stränden Praia da Mareta und Praia do Tonel, wo Andi und die Jungs super gerne Bodyboarden gehen.

Es gibt auch noch einen größeren Parkplatz direkt in Strandnähe. Der ist aber relativ schräg und vielleicht eher für einen Tagesbesuch geeignet. Auf dem Weg Richtung Leuchtturm gibt atemberaubende Parkmöglichkeiten direkt auf den Steilklippen, die mit unserem Gefährt, aufgrund der unebenen Bodenbeschaffenheit allerdings eher schwierig zu erreichen sind. Mit kleineren Fahrzeugen, oder einem Leihwagen, hat man da keine Probleme. Wir haben diese Orte mit dem Fahrrad angefahren und bekamen ein absolut spektakuläres Landschaftsbild geboten. Selbst die Police verbringt gerne ihre Mittagspause an diesem Ort.

Mit dem Wohnmobil könnt ihr wunderbar die traumhaft schönen und abgelegenen Strände des Sao Vicente Nationalparks erkunden. So zum Beispiel den Praia do Amado mit seinen weitläufigen Wandermöglichkeiten, oder den Praia da Bordeira mit seiner riesigen Lagune, die mit ihrem warmen Wasser speziell bei Kindern sehr beliebt ist. Nicht weniger, wie der dortige wüstengleicher langer Sandstrand mit seinen herrlichen Dünen zum Toben und herumtollen. Hier trifft man auch immer wieder auf andere Familien. Auch der Praia do Barranco, östlich von Sagres ist ein sehr beliebter, abgelegener Strand und Ausgangspunkt für atemberaubenden Klippenwanderungen. Aufgrund der dort nicht seltenen zu sehenden riesigen Wellen (zu der Zeit, wo wir dort waren, erreichten sie bis zu 4 ½ Meter Höhe), zieht dieser Strand die Surfer magisch an. Die holprige Zufahr machte uns mit unserem Wohnmobil zwar etwas zu schaffen, aber wir wurden mit ein paar schönen Tagen, an einem herrlichen Platz von atemberaubend natürlicher Schönheit belohnt.  

 

Lohnt sich ein Tagesausflug nach Sagres?

Definitiv JA!!! Sollter ihr euren Urlaub in Lagos oder Umgebung verbringen, bietet sich Sagres ideal für einen Tagesausflug an. Die beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Sagres sind der Cabo de Sao Vicente, die Fortaleza de Sagres und der Fischerhafen. Dazu könnt ihr ein wunderbares Mittagessen in einem der zahlreichen Restaurants in der Stadt genießen, wo ich euch direkt mal das Bossa Nova empfehlen möchte; ein sehr familienfreundliches Restaurant mit einer genialen Speisekarte. Es hat uns dort sehr gut geschmeckt. Die regelmäßigen Busverbindungen zwischen Lagos und Sagres ermöglichen es spontane Tagestrips nach Sagres zu unternehmen.

 

Eignet sich Sagres als Urlaubsziel?

Sagres ist ein sehr beliebtes Urlaubsziel für Windkiter, Surfer und Bodyborder (Andi liebt die Wellen hier über alles). Aber auch Outdoor Touristen, die ausgiebige Wanderungen, oder abenteuerliche Radtouren unternehmen möchten, zur Ruhe kommen wollen und den Menschenströmen und Rastlosigkeit der Zentralalgarve entfliehen wollen, zieht es an diesen wunderschönen Ort. Vor allen Dingen im Sommer. Wer eher konventionellen Urlaub genießen möchte, wird sich in Sagres eher weniger wohl fühlen, denn abgesehen von Strand, Wandern und Wassersport, gibt es in Sagres nicht viel zu erleben. Auch für Hunde ist es hier ein reines Paradies. Ausgiebige Spaßiergänge, in der schier endlos scheinenden Natur, erfreuen jedes Hundeherz. An den Stränden sind Hunde eigentlich verboten, doch zu früher Morgenstunde und später Abendstunde, sind wir dann doch mal mit unserer Nayla an den Strand zum Toben gegangen. Ihr großes Geschäft hat sie natürlich vorher verrichtet.

 

 

Sagres mit Kindern

Unsere Kinder hatten auf jeden Fall viel Spaß in Sagres. Sie lieben Bodyborden und die Strände hier in Sagres eignen sich hervorragend für kleine Anfäger. Dazu lieben sie Kletter-, Rad- und Abenteuertouren und kamen hier voll auf ihre Kosten. Im kleinen Städchen gibt es eine coole, gepflegte Skateranlage, die unsere Jungs gerne besuchten und Stundman spielten. Auch die Fitnessgeräte schräg gegenüber der Skateranlage haben es ihnen angetan. Den Besuch am Fischerhafen fanden sie ebenso sehr interessant und kamen aus dem Staunen garnicht mehr heraus, soviele tolle Boote und Jetski waren dort zu sehen. Bei unseren Klippenwanderungen fanden sie immer wieder spannende Sachen, bspw. ein altes verlassenes Haus, schöne Aussichtspunkte, kleine Höhlen und geheimnisvolle Wege. Einziger Nachteil für im Wohnmobil reisende Familien ist, dass der Parkplatz hier doch eher kinderunfreundlich ist, aber es ist eben auch nur ein Parkplatz und kein Stellplatz. Zum alleine vor dem Wohnmobil spielen, ist es hier etwas gefährlich. Außerdem ist es oft sehr windig hier, weshalb unsere Kinder dann auch oft keine Lust hatten rauszugehen. Deswegen waren wir ganz froh, dass wir außerhalb unserer Ausflüge, die Apartmentanlage meiner Schwester mitbenutzen durften. Hier konnten sie sich sicher und frei bewegen, es war windgeschützt und die Kinder hatten einen riesen Spaß im warmen Pool zu planschen.

 

 

Familienfreundliche Ferienanlagen in Sagres

(Empfehlung)

Sagres bietet eine Vielfalt an Ferienwohnungen, Apartments und exklusiven Hotelanlagen, von einfacher bis gehobener Ausstattung. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Für meine Schwester und uns haben wir ein hervorragendes Angebot im Sagres Time Apartment **** bekommen. Die gepflegte Anlage hat uns sehr zugesagt, da sie zum einen sehr kinderfreundlich ist und im Allgemeinen eine hervorragende Kundenbewertung hat. Die gesamte Anlage ist äußerst sauber. Die Apartments werden jeden Tag gereinigt. Der beheizte Pool ist für Kinder äußerst angenehm und sorgt für viel Badevergnügen. Die Angestellten sind sehr freundlich und zuvorkommend.

 

Dazu sind in der Apartmentanlage auch Hunde gestattet. Diese dürfen allerdings nicht mit zum Poolbereich, was aber auch vollkommen in Ordnung ist. Über einen separaten Eingang, können die Hunde in den Teil der tierfreundlichen Ferienwohnungen der Apartmentanlage geführt werden. Die Apartments auf der anderen Seite sind für Gäste ohne Haustiere. Alle Ferienwohnungen sind sehr modern eingerichtet. Wir durften meine Schwester jeden Tag in der Ferienanlage besuchen kommen und mit unseren Kindern auch den Pool mitbenutzen. In unmittelbarer Nähe gibt es einen schönen Spielplatz, der sogar über eine Toilette verfügt. Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, der Fischerhafen, die Fortaleza de Sagres und die Strände sind fußläufig binnen weniger Minuten zu erreichen. Alles in allem können wir die Sagres Time Apartmentos **** nur wärmstens weiterempfehlen.

 

Es gibt allerdings auch in direkter Strandnähe schicke Apartmentanlagen wie z.B. … Wer ein Hotel mit grandioser Aussicht sucht, dem gefällt es vielleicht im Pousada Sagres. Das hübsche Hotel befindet sich direkt auf der Klippe mit wunderbarem Ausblick auf das Meer und Ausgangspunkt für traumhafte Wanderungen. Eine Auswahl aller Apartments, Hotels und Ferienwohnungen in Sagres findet ihr hier*.

Sagres – ein beliebter Surfspot

Mit seinen kraftvollen und massiven Wellen bietet Sagres einige der besten Surfbedingungen Portugals. Einige Strände sind mehr vor den Wellen geschützt, als andere, weshalb sich das Surfen hier sowohl für Anfänger als auch für sehr erfahrene Surfer eignet. An den Wochenenden kommen die Wellenreiter nur so angestürmt. Auch verbringen Schulklassen oft ihre Klassenfahrten hier und nutzen die Angebote der Surfschulen. Unsere Jungs lieben die Strände in Sagres zum Bodyboarden und beobachten gerne die Profis beim Surfen. Auch Andi hat hier eine Menge Spaß im Wasser.

 

 

Die beste Touristenattraktion in Sagres

Die Hauptattraktion in Sagres ist de einzigartige Fortaleza de Sagres. Das Fort ist ausschließlich mit einer Schutzmauer ausgestattet. Die übrigen drei Seiten werden nämlich durch die gigantisch hohen Klippen der Landzunge beschützt.

Bei der Besichtigung waren wir erst etwas enttäuscht, da außer einem Leuchtturm, einem großen Windkompass und der Möglichkeit, auf einem 1,5 km langen Wanderweg entlang der Klippen spazieren zu gehen, nicht viel zu sehen war. Abgesehen von der Kanone, von der unsere Jungs höchst begeistert waren. Aber die absolute Hauptattraktion von Sagres ist eben die atemberaubende Landschaft.

Den westlichsten Punkt des Europäischen Festlands findet ihr beim Cabo São Vicente. Tatsächlich glaubte man bis ins 14. Jahrhundert, es sei das Ende Welt. Von den atemberaubenden Klippen aus könnt ihr die gewaltigen Wellen beobachten, wie sie mit voller Kraft an die Felsen donnern. Alleine dieser fantastische Anblick ist es Wert, dem Leuchtturm an der Landesspitze von Sagres einen Besuch abzustatten.

 

Sollte ich mir einen Mietwagen organisieren?

Meine Schwester hat sich direkt nach dem Flug in Faro einen Mietwagen geholt und hat es definitiv nicht bereut. In Sagres gibt es nur eine regelmäßig verkehrende Buslinie nach Lagos. Von daher hat sich der Mietwagen echt bezahlt gemacht. Somit sind ihr all die traumhaft abgelegenen Strände in der Umgebung nicht vorenthalten geblieben. Auch einen Besuch in den Zoo Lagos und eine Shoppingtour in Portimão konnte sie bequem in ihren Urlaub einbringen. Es ist alles wirklich viel entspannter, wenn man die Vorzüge eines Mietwagens genießt.

 

 

Fazit:

Die verträumte Stadt Sagres ist von all der Hektik des Tourismus und den Unmengen an Menschenmassen glücklicherweise noch unberührt geblieben. Wollt ihr einfach mal raus aus unserer leistungsorientierten Gesellschaft, wieder neue Kraft und Energie tanken, fernab von all dem konventionellen Tourismus, dann kommt nach Sagres. Schnappt euch euer Wohnmobil, oder steigt in den nächsten Flieger und genießt den Charme vergangener Tage. Seid ihr auf der Suche nach schönen Unterkünften, findet ihr hier die beliebtesten Hotels in Sagres*.

Liebe Grüße

Belle

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