„Wieviel gebt ihr im Monat aus?“
Das ist eine der mit am häufigsten gestellten Fragen, die wir euch heute gerne beantworten möchten. Vorab müssen wir sagen, dass die Ausgaben von Familie zu Familie unterschiedliche sein können. Folgende Punkte spielen dabei eine Rolle:
- Die Lebensunterhaltskosten (inkl. Spritkosten) können stark variieren, je nachdem, wo ihr gerade seid. In Norwegen und der Schweiz bspw. sind die Kosten sicherlich um einiges höher als in Frankreich, Spanien oder Portugal. Nach den Erfahrungsberichten von anderen reisenden Familien, sind die Lebensunterhaltskosten in Ländern wie Marokko oder Iran noch günstiger als in oben genannten.
- Zudem kommt es auf die jeweiligen persönlichen Ansprüche an, wie viel man monatlich ausgibt. Geht ihr gerne auswärts essen oder kocht ihr lieber selbst? Kauft ihr Bio-Lebensmittel oder „normale“? Lebt ihr vegan oder seid ihr, wie unser Sohn es zu sagen pflegt „Fleischfresser“? Obst und Gemüse sind teurer als Fleisch. Ebenso können die Preisunterschiede in den verschiedenen Discountern oder auf Märkten auch sehr variieren. Das ist nicht anders als in Deutschland. Dazu kommt, ob ihr euch zwischendrin mal etwas Gutes gönnt, Geld für Freizeitaktivitäten ausgebt, euch zwischendurch neues Sportequipment, Kleidung, Spielzeug für die Kinder etc. kauft. Das summiert sich halt alles.
- Die Summe der monatlichen Ausgaben hängt auch stark davon ab, wo ihr mit eurem Wohnmobil stehen möchtet. Steht ihr hauptsächlich frei, fallen dementsprechend keine Kosten an. Bevorzugt ihr Stellplätze, können die Preise/Nacht, je nachdem wo ihr euch befindet, auch stark voneinander abweichen. Im Raum Frankreich, Spanien, Portugal, haben wir über die App Park4Night auf unserer Route verglichen, dass die Parkgebühren bei kostenpflichtigen Parkplätzen oder Stellplätzen zwischen 3 – 18 € lagen. Campingplätze sind noch teurer.
- Auch die Reisegeschwindigkeit und dementsprechend die Spritkosten können sich stark voneinander abheben. Dabei spielt natürlich auch eine Rolle, wie hoch der Verbrauch/km eures Fahrzeuges ist. Wollt ihr in kurzer Zeit viel sehen und reist mit eurem Wohnmobil alle 2 Tage weiter, sind die Spritkosten natürlich höher, als wenn ihr zwei Wochen am Stück irgendwo an einem Ort verweilt und das Wohnmobil ausschließlich zum Einkaufen in Bewegung setzt.
- Je nachdem, wann und in welches Land ihr reisen möchtet, müsst ihr auch den Gasverbrauch einkalkulieren. Fahrt ihr in kühlere Gegenden, füllt man häufiger seine Gasflaschen zum Heizen auf als in wärmeren Gefilden.
Was geben wir monatlich für Lebensmittel und Annehmlichkeiten aus?
Abgesehen davon, dass wir ab und an mal Fisch essen, leben wir hauptsächlich vegetarisch. Wir haben einen hohen Konsum an Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen, Kernen, Samen und Getreide. Unsere Lebensmittel kaufen wir (leider) hauptsächlich in Discountern wie Lidl und Aldi ein. Dabei achten wir auch sehr auf Angebote bei den Bio-Lebensmittel. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, gehen wir auch gerne auf die Märkte der Einheimischen, um frisches Obst und Gemüse zu bekommen. Die Parkplatzsuche stellt sich dabei oft schwieriger heraus als erwartet.
In seltenen Fällen gehen wir auch mal in teureren Lebensmittelketten einkaufen, wenn wir z.B. nach speziellen Sachen suchen oder nach Bastelmaterial für die Kinder. Unsere Lebensmittelkosten liegen bei 670 €/Monat. Das Futter für unseren Hund kostet uns monatlich 80 €. Nebenbei erwähnt sind, nach unseren persönlichen Erfahrungen, die Lebensmittel- als auch Spritkosten in Spanien günstiger als in Frankreich und in Portugal.
Annehmlichkeiten wie Restaurantbesuche sparen wir uns, da es für uns mit drei Kinder eher anstrengend ist auswärts zu essen. Da bevorzugen wir es lieber in Ruhe im Wohnmobil zu essen, während unsere kleine Milou auf dem Tisch herumtanzt. Ab und zu kaufen wir den Kindern auch mal ein Eis, neues Spielzeug, Sportequipment oder geben Geld für Freizeitaktivitäten wie Wasserparks oder Museumsbesuche aus. Auch neue Kleidung fällt immer wieder mal an. Vor allen Dingen bei den Kleinen, wenn sie mal wieder einen Wachstumsschub durchgemacht haben. Diese monatlichen variablen Kosten belaufen sich bei uns auf ca. 230 €. Das ist aber von Familie zu Familie unterschiedlich und auch bei uns mal mehr, mal weniger.
Ausgaben für Stellplatzgebühren
Wir haben keinerlei Ausgaben für Stellplatzgebühren, da wir ausschließlich frei stehen. Auf unserer bald einjährigen Reise haben wir nur zwei Mal auf einem kostenpflichtigen Stellplatz geparkt. Das eine Mal sind wir gerade in einer Kolone gefahren, welche einen gewissen Stellplatz anstrebte. 10 € mussten wir für eine Nacht bezahlen, die wir uns gerne gespart hätten, zumal wir diesen Stellplatz niemals angefahren hätten, wenn wir alleine unterwegs gewesen wären. Beim zweiten Mal haben wir eine Nacht für 7 € neben Freunden gestanden, die auf einem Stellplatz standen, weil der kostenfreie Parkplatz nebenan nicht kindgerecht und stark befahren war. Stellplätze sind nicht unser Ding. Wir mögen es nicht eng an eng zu stehen, sodass man beim Öffnen der Tür seinem Wohnmobil-Nachbarn direkt den Morgenkaffee anreichen kann. Wir lieben es frei zu stehen und haben uns somit zusätzlich viele Kosten gespart.
Wie hoch sind unsere Spritkosten?
Zu Beginn unserer Reise sind wir noch ziemlich zügig gereist. Die Blätter begannen langsam in ihrer bunten Farbenpracht von den Bäumen zu segeln, der Herbst und Winter standen vor der Tür. Wir wollten rechtzeitig in den wärmeren Gefilden ankommen, also drückten wir auf das Gaspedal. Demzufolge waren unsere Spritkosten zu Beginn der Reise etwas höher. Seit wir im Süden angekommen sind, hat sich unser Reisetempo sehr verlangsamt. Wenn uns ein Ort mit seiner Magie förmlich anzieht, kann es auch mal vorkommen, dass wir die Zeit um uns herum total vergessen und mehrere Wochen an ein und demselben Ort verweilen. Im langsam reisenden Zustand belaufen sich unsere Spritkosten auf ca. 160 €/Monat. Das entspricht ca. 2 Tankfüllungen mit denen wir ca. 800 km fahren können. Die Kosten können natürlich, wie oben erwähnt, je nach Fahrzeug und Verbrauch variieren. Unsere Emma schluckt bspw. 16l/100 km. Außerdem kommt es auch auf die Reisegeschwindigheit an. Wenn wir, für unsere Verhältnisse, schnell unterwegs sind, belaufen sich unsere Spritkosten auf ca. 320 €/Monat. Das entspricht ca. 1850 km/Monat.
Unsere Gaskosten
Wenn wir uns in warmen Gefilden aufhalten und es viele Sonnetage gibt, reicht uns eine Gasflasche/Monat, da unser Kühlschrank tagsüber hauptsächlich über Solar betrieben wird. Das sind dann 15 € für eine Gasfüllung. Wenn wir im Winter heizen müssen, kann es auch schon mal auf 60 €/Monat kommen.
Fixkosten
Unsere Fixkosten summieren sich aus:
- 2x Handyverträge (60 GB Datenvolumen EU weit): 50 €
- KFZ Steuer: 33 €
- Vollkaskoversicherung: 65 €
- Haftpflichtversicherung (Familienversicherung): 8 €
- Auslandskrankenversicherung: 180 €
Das macht insgesamt 336 €/Monat. Krankenversicherung müssen wir momentan nicht zahlen, da wir uns in Elternzeit befinden.
Es fallen natürlich ab und an auch mal Kosten für Reparaturen an. Die können wir in die Berechnung nicht mit einkalkulieren, weil es von Wohnmobil zu Wohnmobil Glückssache ist. Da ist es auf jeden Fall von Vorteil, wenn man für solche Fälle Rücklagen hat. Überraschende Mehrkosten können immer entstehen. Wir hatten bspw. richtig Pech mit unserer Emma: In den ersten vier Monaten hatten wir mehrere tausend Euro an Reparaturkosten. Das tut weh, aber ist nun Vergangenheit. Man muss immer nach vorne schauen.
Unsere monatlichen Ausgaben
Auf einen Blick
Insgesamt belaufen sich unsere monatlichen Kosten auf ca. 1651 €. Diese Summe ist nur ein Richtwert für eine 5-köpfige Familie mit Hund. Das varriiert von Familie zu Familie, je nach den jeweiligen persönlichen Bedürfnissen, Anzahl der Familienmitglieder und Fahrzeug, mit dem ihr unterwegs seid. Wir haben auch Familien kennengelernt, die weniger ausgeben als wir.
Wir hoffen, wir konnten euch mit diesem Beitrag etwas weiterhelfen. Falls ihr noch Fragen oder Anregungen habt, schreibt sie uns gerne in die Kommentare.
Viele liebe Grüße
Belle +
Andi
4 Kommentare
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Hallo Hella, Hallo Andi, wie macht ihr es mit dem Frischwasser und Entsorgung des Toilettentanks. Ich hatte 2012 in Südspanien erhebliche Probleme entsprechende Ver-/ Entsorgungsstellen zu finden. Habt ihr in Spanien Gasflaschen gekauft? Im Oktober ziehe ich auch endgültig ins Womo und beabsichtige in Südspanien zu überwintern.
LG und Dank im Voraus, Dietmar
Hi, Dietmar, erstmal freuen wir uns über deine Entscheidung ins Wohnmobil zu ziehen. Du wirst es nicht bereuen! 🙂
Mit der Frischwasserversorgung ist es immer unterschiedlich. Mal bekommen wir das Frischwasser umsonst, ein anderes Mal müssen wir dafür zahlen. Das sind in der Regel aber nicht mehr als 2 – 3 € für einen vollen Wasservorrat. Bei uns sind das 240 l. Wir haben eine Trockentoilette, deshalb haben wir keine Probleme mit der Entsorgung. Dazu schreiben wir auch noch einen extra Beitrag. Für Ver- und Entsorgung ergibt sich eigentlich immer eine Möglichkeit, vor allem, wenn man an der Küste entlang fährt. Wir haben keine spanische Gasflasche gekauft. Wir nutzen eine deutsche Gasflasche mit einem Tankadapter. An vielen LPG Tankstellen können wir diese auffüllen. Offiziell ist das hier nicht erlaubt, aber das interessiert die meisten hier nicht. Im Bereich Portugal und Spanien sind die Leute in dem Bezug locker drauf. Es gibt eine App „myLPG.eu“, wo alle LPG Tankstellen in der Umgebung angezeigt werden. Damit sind wir biher immer gut zurecht gekommen.
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